[121] »Ur-Ur«

In den dunkelsten Nächten,
wo nur die Eule noch jagt,
zieht durch des einsamsten Waldes
finstersten Teil
ein gespenstischer Stier ...
Sie nur
kennt seinen Namen
und ruft ihn –:
»Ur-Ur ... Ur-Ur ...«
Über ihm streicht sie
mit glühenden Augen ...
Niemand weiß es, denn sie:
Urvater ist es,
Waldvater,
Weltvater,
totgeglaubt,
ewig doch –
»Ur-Ur ... Ur-Ur ...«
Wach
wird der ganze Wald,
horcht,
späht ...
Gedrängt und geduckt,
zittern die Vöglein ...
[122]
Unhörbar huscht's
durch die Bäume ...
»Ur-Ur ... Ur-Ur ...«

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TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Auf vielen Wegen. Waldluft. »Ur-Ur«. »Ur-Ur«. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3AC8-D