[39] Der Wissende

Wer einmal frei
vom großen Wahn
ins leere Aug
der Sphinx geblickt,
vergißt den Ernst
des Irdischen
aus Überernst
und lächelt nur.
Ein Spiel bedünkt
ihn nun die Welt,
ein Spiel er selbst
und all sein Tun.
Wohl läßt ers nicht
und spielt es fort
und treibt es zart
und klug und kühn –
doch lüftet ihr
die Maske ihm:
er blickt euch an
und lächelt nur.
Wer einmal frei
vom großen Wahn
ins leere Aug
der Sphinx geblickt,
[40]
verachtet stumm
der Erde Weh,
der Erde Lust,
und lächelt nur.

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TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Ich und die Welt. Der Wissende. Der Wissende. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3B2E-3