Die Stationen

Überall, auf allen Stationen
ruft der Mensch den Namen der Station,
überall, wo Bahnbeamte wohnen,
schallt es Köpnick oder Iserlohn.
Wohl der Stadt, die Gott tut so belohnen:
Nicht im Stein nur lebt sie, auch im Ton!
Täglich vielmals wird sie laut verkündet
und dem Hirn des Passagiers verbündet.
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Selbst des Nachts, wo sonst nur Diebe munkeln,
hört man: Kötzschenbroda, Schrimm, Kamenz,
sieht man Augen, Knöpfe, Fenster funkeln;
kein Statiönchen ist so klein – man nennt's!
Prenzlau, Bunzlau kennt man selbst im Dunkeln
dank des Dampfs verbindender Tendenz.
Nur die Dörfer seitwärts liegen stille ...
Doch getrost, auch dies ist Gottes Wille.

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TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Gedichte. Palmström. [3.] Zeitgedichte. Die Stationen. Die Stationen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3C12-8