[26] Bei der Pyramide des Cestius
Vor einem Grabmal mit der Statue eines jungen Weibes
Ein Mädchen sitzt und zaudert wehmutvoll;
zur Linken laden – die sie wandeln soll –
die Stufen abwärts in ein ernstes Tor,
das, anglehnt, der stillen Jungfrau harrt.
Sie sträubt sich noch; sie sitzt und sinnt und starrt,
daß sie so bald den teuren Strahl verlor,
so früh der Liebe kaum erglühtes Rot;
sie faßt noch nicht das dunkle Wörtlein: tot.
Ein Vogel singt in ihren holden Gram,
die Erde winkt und lockt wie nie zuvor ...
Doch in der Tiefe wartet stumm das Tor,
in dem die Form verschwindet, wie sie kam.