Füllet Wein in goldne Schalen

Füllet Wein in goldne Schalen,
daß die angstgescheuchten Seelen
wieder warmes Leben fühlen.
Schreckt sie auf aus ihren Qualen,
peitscht sie auf aus ihren Höhlen,
laßt sie Wein hinunterspülen
und laßt nicht die Speise fehlen.
Seht, da hockt's in dumpfen Schulen
unter Flüchen, Lärmen, Grölen,
unter Wimmern, Winseln, Heulen,
wälzt sich mit verkommnen Buhlen.
Hebt die Menschen auf, die fielen!
Ruft zu Taten auf die Faulen!
Schlagt hinein mit harten Keulen!
Laßt sie staunen, wenn sie maulen!
Ihre Wunden laßt verheilen!
Führt sie fort zu euern Zielen!
Laßt verstummen, die da johlen!
Macht sie froh wie muntre Fohlen,
die man freiließ von den Seilen!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Mühsam, Erich. Lyrik und Prosa. Sammlung 1898-1928. Erster Teil: Verse. Weltschmerz und Liebe. Füllet Wein in goldne Schalen. Füllet Wein in goldne Schalen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-458D-D