176. Der Löwe mit dem Kinde im Rachen.

An der Südseite des Hauptgebäudes der jetzigen Schleswiger Domschule ist ein Stein eingemauert, worauf das Bild eines Löwen steht, der ein nacktes Kind im Rachen hält. Früher stand hier ein altes Kloster und man erzählt, daß bei der Einführung der christlichen Religion die Geistlichen oft von der Jugend verspottet wurden, wenn sie ihren Gottesdienst mit aller Feierlichkeit hielten. Sie bedrohten dann die Kinder damit, daß reißende Tiere kommen, wie im zweiten Buch der Könige Kap. 2, V. 24, und sie verschlingen würden, wenn sie nicht von der Verspottung der Heiligen abließen. Zur besseren Warnung ließen sie den Stein da einsetzen.


Kapitän v. Schröder im Staatsbürgerl. Magazin 9, 450.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Zweites Buch. 176. Der Löwe mit dem Kinde im Rachen. 176. Der Löwe mit dem Kinde im Rachen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-463F-4