Einem reisenden Maler in's Stammbuch
Gehst hin in eine andre Welt –
Von Herzen Glück, wie's dir gefällt!
Verleih' dir Gott ein fröhlich Blut,
Zur Arbeit immer frischen Mut!
Wär' ich zur Stund' ein reicher Mann,
Ich böt dir was Geringes an;
Ob's gleich nur Quark – in dieser Welt
Im Glauben manchen noch erhält.
Da ich nichts Bessers geben kann,
Nimm dreierlei zum Frommen an:
Hab' wahrer Künstler Eigensinn,
Zu malen nur nach deinem Sinn.
Wie Gott dir Aug' und Herz gestellt,
Darnach betrachte deine Welt.
Nimm Rat und gute Meinung an,
Doch schau, wer Rat dir geben kann.
Ein Mancher meint's von Herzen recht,
Gibt's drum nicht minder dumm und schlecht.
Vor allem traue der Natur:
Bist Künstler nur auf ihrer Spur:
Denn ohne sie, was ist die Kunst?
Ein Kinderspiel – nur Müh und Dunst.