Spätsommer am Strand
Da weht von Süd ein sanfter Hauch
aus sonnenlichten Tagen;
die goldbelaubten Aeste dehnt
der Ahorn voll Behagen.
Kein Vogelsang, – kein Blütenduft, –
die weiche, warme Sommerluft
säuselt in allen Hagen.
Nun schaun sich schier verwundert an
die schweigenden Zypressen;
es ist, als habe der flüchtige Lenz
sein Lebewohl vergessen
und ginge noch einmal über das Feld,
[23]die blasse, sommermüde Welt
an seine Brust zu pressen.
Durch nackte Zweige schweift der Blick
auf graue Wellenpfade:
die weißen Wasser tummeln sich
am träumenden Gestade;
sie flüstern und raunen wie Liebesgruß,
sie kosen und spielen um deinen Fuß,
leuchten und locken zum Bade.