Das erste Lied

Das erste Lied, das ich gesungen, –
um die Kritik war mir nicht gram, –
von meinen Lippen ist's geklungen
so frisch, wie's mir vom Herzen kam.
[18]
Ich reimte »sehnen« mit »erkennen«
und »dich« mit »nicht« und »Tag« mit »Nacht«;
doch kann kein Fürst sich reicher nennen,
als mich mein erstes Lied gemacht.
Das Kunstgefühl für Maß und Einheit
hat mich kein Menschenmund gelehrt,
mit Silbenzahl und Formenreinheit
hatt' ich mir nie das Herz beschwert . . . .
Ich ahnte nur, daß tief im Grunde
der Zukunft weltverloren schlief
ein Etwas, das mir jede Stunde
ein »Singe!« in die Seele rief!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müller-Jahnke, Clara. Gedichte. Gedichte. Alte Lieder. Das erste Lied. Das erste Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-52C3-A