Das Ende

Und also war's zum letztenmal,
daß unsre Hände sich umfangen, –
dann bin ich stumm, wie Hagar einst,
in Nacht und Not hinausgegangen.
An meines Lebens Himmel war
der letzte lichte Stern gesunken,
die heilge Glut in meiner Brust
erloschen bis zum Aschenfunken.
Was jetzt noch kommt ist Schmerz und Schmach,
ist todesruhiges Entsagen:
ich werde meines Daseins Last
mit ungebeugtem Haupte tragen.
[273]
Und sagt ich's euch, ihr glaubtet's nicht,
selbst nicht den früh gebleichten Haaren:
wie riesenstark das Menschenherz,
muß jeder an sich selbst erfahren.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müller-Jahnke, Clara. Gedichte. Gedichte. Wintersaat. Das Ende. Das Ende. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-547D-9