Griechisches Feuer

Könnt' ich meine Feder doch jetzt in Griechisch Feuer tauchen,
Das kein Wasser löschen kann, das im Staub nicht darf verrauchen!
O und könnt' ich mit dem Kiel eure starren Busen spalten,
Und ein solches Feuer spein tief in eurer Herzen Falten,
Drinnen ihre Nester baun schillernde Chamäleone,
Und der Ottern bunt Gezücht spielt mit Christi Dornenkrone.
Dahin zielt der Muse Pfeil: diese übertünchten Grüfte
Möcht' er öffnen, daß ihr Dunst ungewürzt stieg' in die Lüfte.
Dahin zielt des Feuers Strahl; treiben möcht' er in die Höhe
Alle Brut der Schlangennester, daß die Welt sie kriechen sähe.
Pharisäer, kreuzt ihr euch, daß des glühen Pfeiles Spitze
Eurer blanken Kreuze ja keines auf der Brust euch ritze?
Kreuzt euch nur! Wer kann, wie ihr, kreuzen, biegen, drehn und wenden?
Nein, nie trifft euch ein Geschoß, welches fliegt ausgraden Händen.

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TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge. Griechenlieder. Neue Lieder der Griechen, drittes Heft. Griechisches Feuer. Griechisches Feuer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-55E0-E