Weisheit im Wein

Wollt ihr werden weise Leute,
Liebe Brüder, macht es heute,
Wie es gestern ward gemacht.
Trinket Wein! Er weckt die Geister,
Macht die blöden Zungen dreister
Und erhellet jede Nacht.
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Also haben es gehalten
Unsre lieben tapfern Alten,
Sie beriethen sich beim Glas,
Und die neuen Diplomaten
Halten auch auf Wein und Braten
Und hernach auf dies und das.
Glaubt ihr, ohne gute Weine
Käme Deutschland auf die Beine?
Liebe Brüder, glaubt es nicht!
Frankfurt zapft die allerbesten
Seinen hohen weisen Gästen,
Und sie ehren ihre Pflicht.
Freuet euch! An Gottes Segen
Ist das Meiste doch gelegen,
Und er segnet Main und Rhein.
Nicht bei Wassern oder Bieren
Will man uns konstituiren,
Und die Freiheit lebt im Wein.
Deutsches Recht und deutsche Reben,
Deutsches Licht und deutsches Leben,
Steigt empor im deutschen Land!
Freudig folgen wir dem Zügel
Dessen, der vom besten Hügel
Erntet an des Rheines Strand.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Tafellieder für Liedertafeln. Weisheit im Wein. Weisheit im Wein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5759-1