Der Seehund

(Mönkgut.)


Wenn uns ein Seehund die Aale zerbissen,
Wenn er die Netz' uns in Stücke gerissen,
Rotten wir all' uns zusammen zur Jagd –
Seehund, du Räuber, jetzt nimm dich in Acht!
Ach, und wer hat uns die Herzen zerrissen?
Ach, und wer hat uns die Freuden zerbissen?
Ob wir sie kennen? Wer kennte sie nicht?
Brüder, wann halten mit der wir Gericht?
[277]
Seht doch, da kömmt sie ja selber gegangen:
Könnten sie halten und könnten sie fangen.
Läuft in die Fall' uns die Räuberin hier,
Brüder, was machen wir jetzo mit ihr?
Machen ihr Platz unter Neigen und Nicken,
Schleichen ihr nach mit schüchternen Blicken,
Gucken uns an und sagen geschwind:
'S ist doch ein liebes, ein herziges Kind!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge. Muscheln von der Insel Rügen. Der Seehund. Der Seehund. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-57EE-4