Ausforderung 1

Eine hohe Hahnenfeder
Steck' ich auf meinen Hut!
Mein Hut hat grüne Farbe,
Mein Herz hat frischen Muth.
Was will die Hahnenfeder?
Sie ruft zu Kampf und Streit,
Sie ruft: Ich lieb' die Beste
Im Lande weit und breit!
Und kennst du eine bessre,
Und ist sie deine Wahl,
Steck' auf eine höh're Feder,
So raufen wir einmal.
Und muß ich unterliegen,
Und lieg' ich in dem Sand,
Ich halt' auf meinem Spruche
Zeitlebens festen Stand.
Und ist dein Dirnel schöner,
So trag's zur Stadt hinein,
Zum Markte, zum Verkaufe,
Für's Dorf ist's halt zu fein.
[130]
Und ist dein Dirnel frömmer,
So führ' es gleich nach Rom,
Und laß es heilig sprechen,
Zur Lieb' ist's halt zu fromm.

Fußnoten

1 In Tyrol pflegen junge Bauerbursche sich Hahnenfedern auf den Hut zu stecken, zum Zeichen, daß sie bereit sind, es mit Jedem im Raufen aufzunehmen (U).

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TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2. Ländliche Lieder. Ausforderung. Ausforderung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-59C3-1