[209] 12. Am dritten Sontage nach der H. drey Könige Tage

Zun Röm. am 12.

Auff den 114. Psalm

Da Israel zog auß Egypten-Land.


Meint nicht, ihr habt der Klugheit gar zu viel,
Auch dencket nicht, den der euch übel will,
Mit Uebel zu belohnen:
Laßt Erbarkeit sehn gegen jederman,
Schaut alle Welt, so viel es nur seyn kan,
Mit Zancke zu verschonen.
Nicht rechet euch, laßt Gott die Rache hin,
Daß er, der Herr, zur Straffe könne ziehn
Die Böses auff euch dencken;
Im Fall dein Feind von wegen Hungers klagt,
So mach' ihn satt; wenn er nach Trancke fragt,
So solstu ihn auch träncken.
Wenn du diß thust und gibest ihm vollauff,
So wirstu du auch auff seinen Kopff hinauff
Wie heisse Kohlen bringen;
Nicht räume du dem Bösen zu viel ein,
Ist Böses starck, laß Gutes stärcker seyn
Und alles Arge zwingen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. Gedichte. Geistliche Dichtungen. Die Episteln der Sontage und fürnembsten Fest deß gantzen Jahrs. 12. Am dritten Sontage nach der H. drey Könige Tage. 12. Am dritten Sontage nach der H. drey Könige Tage. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-631D-8