4.

O sage nicht, daß draußen Lenz und Leben
Und Gück und Freiheit ihr Panier entfalten,
Ich sah die Welt sich anders ganz gestalten
Seit diese Kerkermauern Dich umgeben!
Laß mich auf Flügeln an Dein Gitter schweben –
Die Menschheit ist was wir von ihr gehalten;
Hoch ob uns allen herrscht des Schöpfers Walten,
Der heute stürzt und morgen kann erheben!
Doch über allen Hader unermessen,
Der noch die Welt zerwühlt mit spitzen Waffen
Vom Sonnenaufgang bis zum Niedergange:
Ward doch das ew'ge Werde nicht vergessen,
Das jedem Herzen seine Welt erschaffen.
»Ich liebe Dich!« spricht es im Jubelklange.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Otto, Louise. Gedichte. Mein Lebensgang. Abteilung 2. Aus den Jahren 1850-1860. Sonette. 4. [O sage nicht, daß draußen Lenz und Leben]. 4. [O sage nicht, daß draußen Lenz und Leben]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-649A-6