3.
Du hast im Kerker nicht den Mut verloren,
Du wußtest es, daß Gott mit Dir geblieben,
Mir und der Freiheit galt Dein freudig Lieben,
Der Völkerfreiheit, der Du Dich verschworen.
Wir fühlten für einander uns geboren
Und hatten uns der Ewigkeit verschrieben –
[237]Mich hat kein Kerker, hat kein Grab vertrieben,
Steh' ich auch weinend jetzt an seinen Thoren.
Mit Schwert und Leyer standest Du im Leben,
Im Dienst der Freiheit, bist in ihm gestorben
Und hast des Helden Lorberkranz erworben.
Und ruht das Schwert – die Leyer kann ich heben,
Am Grabe selbst steh ich erinnrungstrunken,
Denn unsre Lieb' ist nicht in ihm versunken!
[238]