[268] Widerspruch

Kein Mährlein bloß, kein müßiges Erfinden,
Thatsache ist es, wie man eine nennt:
Ein Glied, das längst schon ward vom Leib getrennet,
Noch gegenwärtig bleibt es dem Empfinden.
Mag es als Staub hinwirbeln in den Winden,
Daß kein Atom das and're mehr erkennt,
Dein bleibt es durch den Schmerz, der in dir brennet,
Und der nicht weichen will und nicht entschwinden. –
Wirst du dies Bild dir wohl zu deuten wissen?
Ein Theil von meiner Seele war mein Lieben,
Du hast es blutend davon losgerissen!
[269]
In alle Lüfte sah ich es zerstieben!
Doch während ich es selber muß vermissen,
Ist mir sein ganzer, voller Schmerz geblieben!

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TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Neue Gedichte. Widerspruch. Widerspruch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-678F-8