5.

So wenig wie der Quell, in dessen klaren
Lichtwellen jetzt mein Angesicht zu schauen,
Wenn er als breiter Strom durchwogt die Auen
Das längst zerfloss'ne Bild noch wird bewahren:
[136]
So wenig wird in spät'rer Jahre Treiben,
Wenn Schmerz und Freude, Seligkeit und Bangen
Wetteifernd einst den Zoll von dir verlangen,
Mein Bild in deiner Seele haften bleiben.
Es sei darum! nicht knüpfe sich dein Leben
An eines, dessen Sand, wie bald! verronnen.
Das Alter mag sich an Erinn'rung sonnen!
Der Jugend ziemt ein frisches Vorwärtsstreben.
Ich wünsche und ersehne nur das Eine:
Daß dir auf dieser liebeleeren Erde
Zum zweitenmale eine Liebe werde,
So tief, so treu, so selbstlos wie die meine.
[137]

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Neueste Gedichte. An Helene. 5. [So wenig wie der Quell, in dessen klaren]. 5. [So wenig wie der Quell, in dessen klaren]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6815-C