[122] Ghasel

»Ghasel! was magst du wohl, so fragt' ich lange, sein?
Soll ich, dein Wesen zu ergründen, bange sein?« –
So fragend hab ich dich erkannt und du kannst nun
Kein dunkles Räthsel mehr dem Dichterdrange sein.
Ich weiß nunmehr: du sollst, aus tiefster Brust gehaucht,
Ein frischer West um glüh'nde Liebeswange sein,
Du sollst dem schönen Freund, zu dessen Preis du tönst,
Ein fürstlich reicher Schmuck, womit er prange, sein.
Sollst seines edlen Schatzes köstlichster Demant,
Und 0seines königlichen Purpurs Spange sein,
Ein unzerreißbar Netz, aus laut'rem Gold gefügt,
In das sich Reiz und Huld für stets verfange, sein!
Du sollst, Ghasel! mit deinem süßen Echospiel
Ein Wiederhall vom ew'gen Liebesklange sein!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Gedichte. Ghasel. Ghasel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-69BA-3