[66] Einem grollenden Dichter

Du wandelst grollend durch das Weltgetriebe
Und stolz darauf, die Menschheit zu verachten.
Kaum gut genug dünkt dich ihr Thun und Trachten
Für deines Spottes scharfe Geißelhiebe.
O daß der thöricht eitle Wahn zerstiebe!
Nicht länger laß' ihn deinen Blick umnachten!
Das echte Gold ruht in des Herzens Schachten
Und jedes Kunstwerks Seele ist die Liebe. –
Des Künstlers Sendung ist es Licht zu flößen
In alle Geister, mild zu sein den Armen,
Und milder noch den Unheilvollen, Bösen.
[67]
An seiner Gluht soll ja ihr Frost erwarmen;
Wie aber könnte Jener sie erlösen,
Der sie nicht liebt mit göttlichem Erbarmen?

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TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Neue Gedichte. Einem grollenden Dichter. Einem grollenden Dichter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6A95-D