[194] In der Neujahrsnacht

Weithin ertönt der Gruß der Glocken,
Von hundert Lichtern glänzt der Saal,
Die Menschen jubeln und frohlocken,
Vereint beim festlich heitern Mahl.
Sie bringen Wünsche sich entgegen
Und klingen mit den Gläsern an.
Wie mag sie's nur so froh bewegen,
Daß abermals ein Jahr verrann!
Daß sie aus ihrer Freuden Mitte
Verhülltem Los entgegengehn,
Daß näher sie um so viel Schritte
Dem Ziel, vor dem sie schaudern, stehn!
Wie? Oder sollen Spiel und Necken,
Der Scherz, der immer Toll'res wagt,
Das Wehgefühl nur überdecken,
Das leis an jedem Herzen nagt?
Das Wehgefühl, nicht zu versöhnen,
Daß eine Frist nun wieder um,
Und daß die Glocken nur ertönen,
Vergänglichkeit! zu deinem Ruhm!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Paoli, Betty. Gedichte. Letzte Gedichte. In der Neujahrsnacht. In der Neujahrsnacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6B41-1