Mein Bräutchen.

Gott, ich harre schon der Stunde,
Die ja so begehrenswert,
Da ein Bräutchen ich umarme,
Das mein Schicksal mir beschert.
Gerne wollt' ich jetzt schon wissen,
Wer sie ist, und wie sie ist, –
Ach, wie ich vor Sehnsucht schmachte!
Wenn ich doch es nur schon wüßt'!
Ob brünett, ob's eine Blonde?
Wie ihr Auge, wie der Mund?
Ob sie schlank wie eine Zeder?
Ob sie üppig, ob sie rund?
Die Brünetten, wie die Blonden,
Wenn sie schön sind, sind sie schön –
Wenn sie auch noch gütig wäre,
Würden wir uns leicht verstehn.
Eins, mein Gott, laß mich erbitten:
Herzensgut nur soll sie sein,
Ob sie blond ist, ob sie braun ist,
Ob sie groß ist oder klein!

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TextGrid Repository (2012). Petöfi, Sándor. Lyrik. Gedichte 1842-1843. Mein Bräutchen. Mein Bräutchen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6CC2-6