[17] Einhundert und achtzigstes Sonett.

Anstimmen wollt' ich so gerechte Klagen
Einst, und in also glühen Reimen singen,
Daß Mitleidsflammen, dacht' ich, sollten dringen
In's harte Herz, kalt auch in Sommers Tagen;
Ein bös Gewölk, das eisig es umschlagen,
Sollt' in dem Hauch des heißen Worts zerspringen;
In Haß dacht' ich bey Andern die zu bringen,
Die mir verhüllt tödtlicher Augen Tagen.
Jetzt will nicht Haß ihr, mir nicht Gnad' ich finden;
Dies kann ich nicht, zu jenem fehlt der Wille.
Dazu hat Stern und Schicksal mich erlesen.
Doch ihre Götterschönheit will ich künden,
Daß, wenn ich abgeschüttelt diese Hülle,
Die Welt erfahr', wie süß mein Tod gewesen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und achtzigstes Sonett: [Anstimmen wollt' ich so gerechte Klagen]. Einhundert und achtzigstes Sonett: [Anstimmen wollt' ich so gerechte Klagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DCE-6