Einhundert fünf und siebenzigstes Sonett.

Lust spornet mich; Amor voraus mir ziehet;
Vergnügen lockt; Gewohnheit mich umschnüret;
Hoffnung schmeichelt und tröstet und berühret
Mit ihrer Hand mein Herz, das matt verglühet;
Das arme Herz ergreifet sie und siehet
Nicht, wie so blind und treulos, die uns führet;
Vernunft ist todt und Sinnlichkeit regieret;
Aus irrem Sehnen anderes erblühet.
Reiz, Tugend, süße Red', holdselig Weben
Haben an schöne Zweige mich gebunden,
Und fest hangt in Geduld mein Herz darinnen.
Tausend dreyhundert sechs und zwanzig eben,
Am sechsten Tag Aprils in erster Stunde,
Trat ich in's Labyrinth, wo kein Entrinnen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert fünf und siebenzigstes Sonett: [Lust spornet mich; Amor voraus mir ziehet;]. Einhundert fünf und siebenzigstes Sonett: [Lust spornet mich; Amor voraus mir ziehet;]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DF5-E