Einhundert und zehntes Sonett.

Wann ich so süße Red' Euch hör' entbinden,
Die Amor nur den Seinen zu läßt fließen,
Will sich in Gluth die heiße Lust ergießen,
Daß es erloschne Seelen müßt' entzünden.
Dann pfleg' ich schöne Herrinn nah zu finden,
Allüberall so mild und voll des Süßen
In Red' und Art, die mit der Seufzer Grüßen,
Statt Glockenschall, mich oft dem Schlaf entwinden.
Und seh' ihr Haar im Wind zerstreut, gekehret
Rückwärts sie selbst; so lieblich zieht sie drinnen
Im Herzen ein, als die den Schlüssel führet.
Der Freude Uebermaß nur, so da wehret
Der Zunge, weiß den Muth nicht zu gewinnen,
Zu künden laut, wie drinnen sie regieret.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und zehntes Sonett: [Wann ich so süße Red' Euch hör' entbinden]. Einhundert und zehntes Sonett: [Wann ich so süße Red' Euch hör' entbinden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E82-6