Einhundert neun und fünfzigstes Sonett.

Den Geist ich mit so edler Speise nähre,
Daß Nektar und Ambrosia nichts dagegen;
Seh' ich, – vergessen ist all' andrer Segen,
Und Lethe's Fluthen ich von Grund aus leere,
Dann schreib' in's Herz ich Andres, so ich höre,
Daß nimmer sich die Seufzer drinnen legen;
Entführt, weiß nicht, wohin, von Amors Regen,
Von zweyen Süßigkeiten so ich zehre.
Denn jene Stimme, so die Gunst errungen
Des Himmels selbst, so holdes Wort gestaltet,
Wie's keiner denkt, dem's niemahls ist erklungen.
Zugleich in kleinster Spanne Raum entfaltet
Sich's klar, wie in des Lebens Niederungen
Kunst, Geist, Natur, und Himmel mächtig waltet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert neun und fünfzigstes Sonett: [Den Geist ich mit so edler Speise nähre]. Einhundert neun und fünfzigstes Sonett: [Den Geist ich mit so edler Speise nähre]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EBB-A