Zweyhundert fünf und achtzigstes Sonett.

Der Blick, fromm, süß und theuer, schien zu sagen:
»Nimm du von mir, was jetzt noch kann geschehen;
Denn nie wirst du mich wieder hier erspähen,
Wenn dannen du den trägen Fuß getragen!« –
Verstand, gewohnt, dem Pardel vorzujagen,
Doch träg, vorauszuschauen eigne Wehen,
Daß du in ihren Augen nicht gesehen,
Was jetzt du siehst! drob Schmerz und Gluth mich plagen.
Sie, wie mit stillem, nie gesehnen Blinken,
Sprachen: »O theure Lichter, die so lange
Mit solcher Süß' als Spiegel uns gehalten,
Der Himmel harrt auf uns, mag's früh euch dünken;
Doch der uns band, löst' uns von Knotens Zwange,
Und läßt den euren, zum Verdruß euch, alten.«

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert fünf und achtzigstes Sonett: [Der Blick, fromm, süß und theuer, schien zu sagen:]. Zweyhundert fünf und achtzigstes Sonett: [Der Blick, fromm, süß und theuer, schien zu sagen:]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7035-7