[165] Der gute Rath

Donat, ein hungriger Magister,
Ein Thier zu stolz für einen Küster,
Und doch zu dumm für etwas mehr,
Beschloß nach Art der neuern Weisen,
Die Welt empfindsam zu bereisen,
Und zog mit Stab und Sack umher.
Einst kam er mit betrübtem Schritte
Des Nachts vor eines Bauers Hütte
Und hielt um eine Zehrung an:
Laßt, rief er, eines edeln Armen,
Laßt eines Meisters euch erbarmen,
Der sieben freye Künste kann!
Mit sieben Künsten betteln gehen?
Sprach Hans, das kann ich nicht verstehen:
Ich dummer Bauer weiß genug,
Um Weib und Kind mit Gott und Ehren
Von meinem Pfluge zu ernähren;
Drum rath ich euch, ergreift den Pflug.

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TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Erster Teil. Viertes Buch. Der gute Rath. Der gute Rath. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-737F-B