32.

Die Fülle dieses Lebens erfüllt mich oft mit Schrecken,
Als fielen alle Sterne vom Himmel, mich zu decken:
Es reizt die Welt mein Auge durch tausend prächt'ge Formen,
Wo soll vor diesem Drange, wie Saul, ich mich verstecken?
Des Forschens Labyrinthe! Der Kunst Gestaltenzauber!
Der Völker Tat und Sage! Der Länder schöne Strecken!
Auf meinem Busen lastet unendliche Begierde
Nach jenen Schätzen allen, die Lieb und Lust erwecken!
So wär ich längst erlegen; doch meine Blicke sollten
In Einen Punkt verdichtet, des Schönen All entdecken:
Seitdem du mir erschienen, entsagt ich diesem Schweifen
Nach allen Himmelswinkeln, nach allen Erdenecken.
Es dampft der Quell der Jugend vom Fels im Wirbelstaube,
Bis friedlich ihn und silbern umfängt der Liebe Becken.

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TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Ghaselen. 32. [Die Fülle dieses Lebens erfüllt mich oft mit Schrecken]. 32. [Die Fülle dieses Lebens erfüllt mich oft mit Schrecken]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-773D-C