9.

Was will ich mehr, als flüchtig dich erblicken?
Was wär ich, trüg ich heißeres Verlangen?
In welche Netze würd ich, wenn ich hangen
An deinem Auge bliebe, mich verstricken!
Was will ich mehr noch, als ein eilig Nicken?
Es würden deine Worte mich befangen:
Vom Schützen wird ein Vogel rasch umgangen,
Wenn mehr er will, als an der Kirsche picken.
Wohl mögen Reize, die so ganz dein eigen,
Den Wunsch der Sehnsucht in den Andern wecken,
Sich dir zu nahn und dir ein Herz zu zeigen.
Ich werde nur, wenn Jene sich entdecken,
Vor deiner Schönheit huldigend mich neigen,
Nicht Eine Silbe soll dein Ohr erschrecken!

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TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Sonette. 9. [Was will ich mehr, als flüchtig dich erblicken]. 9. [Was will ich mehr, als flüchtig dich erblicken]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7968-B