80. Sey verschwiegen

Man lobt beredsamkeit/ man rühmet schöne worte/
Vnd warumb lobet man nicht auch die schweige-konst?
Da doch beredtsamkeit ist ohne sie vmbsonst/
Verschwiegenheit erhält der freundschaft beste sorte.
Der jugend schöne zier/ der tugend ehrenpforte/
Ist die verschwiegenheit/ sie bringet ruhm vnd gonst?
Wer nicht wol schweigen kan/ dem ist wol reden donst.
Man achtet seiner nicht/ er bleibt an keinem orte.
Ein wäschhaftiges maul richtt manches vnglück' an/
Vnd bringt sich selbst in noth/ ein mund der schweigen kan
Ist vieles lobens werth vnd keine schlechte gabe.
[154]
Darumb gewehne dich zu schweigen wenn du solt/
Zu reden wenn du must/ so bleibt dir jeder holdt.
Wol schweigen ist fürwar nicht eine schlechte habe.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Sonnette. 80. Sey verschwiegen. 80. Sey verschwiegen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7A07-E