21. Richte nicht:

Du sagest wol von vielen glaubens früchten/
Vnd lebest doch nicht wie man leben sol:
[130]
Du steckest selbst fast aller boßheit voll/
Vnd darfest noch den nähesten vernichten:
Du wilt ja zwar des näh'sten händel schlichten/
Vnd lebest selbst in zwitracht/ zorn vnnd groll.
O heücheley: der leb' erst selber wol
Vnd seh auf sich wer andere wil richten/
Wer jederman nur tadeln wil vnd lehren/
Der muss gar oft sein' eigne mängel höhren:
Wer gerne siebt/ wird wiederumb gesicht.
Wer andere schilt/ wer andre schimpft vnd strigelt/
Wird offtermals/ wie er verdient/ geprügelt
Drümb richte nicht/ so wirst du nicht gerichtt.

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TextGrid Repository (2012). Plavius, Johannes. Gedichte. Trauer- und Treugedichte. Sonnette. 21. Richte nicht. 21. Richte nicht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7A93-0