Nr. 247. Das Nadelöhr.

Bei dem Kloster Ilfeld, zur linken Hand gleich bei dem Harzfahrwege, stehet aus einem hohen Berg ein starker Stein hervor, der in seiner Mitte eine enge und schmale durchgehende Höhle hat. Alle Knechte aus Nordhausen und den umliegenden Örtern, wann sie das erste mal in den schönen und prachtvollen Harzforst hinter Ilfeld nach Brennholz fahren, müssen dreimal durch dies Nadelöhr kriechen mit großer Mühe und Beschwerde und werden beim Ein- und Auskriechen von ihren Kameraden dazu mit Peitschenstielen tapfer abgeschlagen. Wollen sie diese Kurzweil nicht ausstehen, so müssen sie solches mit Gelde abthun. Auch müssen die neuen Scholaren auf der Schule zu Ilfeld noch jetzt zum Scherze durch das Nadelöhr kriechen, sowie die neuen Schüler zu Osterode durch den Ofen kriechen müssen. – Den Stein, das Nadelöhr, soll ein Riese aus dem Schuh geschüttet haben.

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TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. Sagen. Harzsagen. Sagen von Ilfeld und dem Hohensteine. 247. Das Nadelöhr. 247. Das Nadelöhr. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-8612-2