Ein Prophet

Ausgedehnt von riesigen Gesichten,
hell vom Feuerschein aus dem Verlauf
der Gerichte, die ihn nie vernichten, –
sind die Augen, schauend unter dichten
Brauen. Und in seinem Innern richten
sich schon wieder Worte auf,
nicht die seinen (denn was wären seine
und wie schonend wären sie vertan)
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andre, harte: Eisenstücke, Steine,
die er schmelzen muß wie ein Vulkan,
um sie in dem Ausbruch seines Mundes
auszuwerfen, welcher flucht und flucht;
während seine Stirne, wie des Hundes
Stirne, das zu tragen sucht,
was der Herr von seiner Stirne nimmt:
Dieser, Dieser, den sie alle fänden,
folgten sie den großen Zeigehänden,
die Ihn weisen wie Er ist: ergrimmt.

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TextGrid Repository (2012). Rilke, Rainer Maria. Gedichte. Der neuen Gedichte anderer Teil. Ein Prophet. Ein Prophet. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9321-8