[496] L'Ange du Méridien

Chartres


Im Sturm, der um die starke Kathedrale
wie ein Verneiner stürzt der denkt und denkt,
fühlt man sich zärtlicher mit einem Male
von deinem Lächeln zu dir hingelenkt:
lächelnder Engel, fühlende Figur,
mit einem Mund, gemacht aus hundert Munden:
gewahrst du gar nicht, wie dir unsre Stunden
abgleiten von der vollen Sonnenuhr,
auf der des Tages ganze Zahl zugleich,
gleich wirklich, steht in tiefem Gleichgewichte,
als wären alle Stunden reif und reich.
Was weißt du, Steinerner, von unserm Sein?
und hältst du mit noch seligerm Gesichte
vielleicht die Tafel in die Nacht hinein?

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TextGrid Repository (2012). Rilke, Rainer Maria. Gedichte. Neue Gedichte. L'Ange du Méridien. L'Ange du Méridien. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9329-7