[86] Während der Riesenwelle

Seht ihr mich? Und spürt ihr nicht den Wind,
Den ich mache? Ja, das ist gefährlich!
Aber mir, dem alten Seemann, sind
Riesenwellen eben unentbehrlich.
Käme mir jetzt einer in die Speichen
(Wär es auch ein Riese aus Granit),
Würde er doch damit nur erreichen,
Daß ich ihn in dünne Scheiben schnitt.
Aber nicht die Herstellung von Scheiben
Denk ich mir als Lebenszweck. O, nein!
Eine Sägemühle möcht' ich treiben,
Möcht' ein Schwungrad für Dynamo sein.
Wenn ich plötzlich jetzt die Hände strecke
(Und ich habe Ähnliches im Sinn),
Ja dann – splittert augenblicks die Decke,
Und der Wellenriese – ist dahin.

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TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Joachim Ringelnatzens Turngedichte. Während der Riesenwelle. Während der Riesenwelle. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-95A1-7