Olaf Gulbransson

In der freien Sonne, angesichts
Schöner Tennisspielerinnen,
Steht ein Stier.
Nur ein schmales Linnen
Bammelt ihm vorm Bauch und verdeckt nichts.
Goldig blinken kleine Einzelhärchen
Auf der nackten, braunen Haut.
Etwas brummt behaglich. Und ein Märchen
Wächst ringsum aus Gras und Kraut.
Etwas rund und blank wie Billardglatze
Wendet sich. Man sieht:

[303]
Eine undressierbar wilde Katze.
Die beugt sich zurück und zieht –
Gott weiß wie – wunderliche,
Unvergleichbar sichre Zauberstriche.
Breitbeturbant geht ein Riesenkind
In dem schon geschilderten Gewande
Grinsend durch die Wiese und den Wind
Nach dem Strande.
Einen dreisten Seehund sieht man in dem kühlen
Wasser draußen sich zu Hause fühlen.
Echter Whisky strömt durch echte Kehle.
Irgendein beschissner Tropf
Will sich über Großes lustig machen.
Eine Flasche fliegt ihm an den Kopf.
Es ertönt ein echtes Lachen.
Leise seitwärts schreitet eine zarte Weltallseele.

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TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Allerdings. Olaf Gulbransson. Olaf Gulbransson. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9618-8