[321] Rachegelüst

Wenn die Menschen dumpf sich nicht getraun,
Wenn sie feig und heuchlerisch sich fügen
Und ihr Glück auf ihre Schlauheit baun,
Redliches bedrücken und betrügen.
Wenn sie schleichen, flüstern und sich ducken,
Andrerseits aus Würde sich genieren, – –
O dann müßte etwas explodieren.
Und ein Riese müßte sich erheben
Über sie und sie nicht etwa töten,
Sondern saftig, kräftig sie bespucken,
Um sie für ihr weitres Leben
Als verschleimte, fette Warzenkröten
In ein Glashaus einzusperrn.
Und ich würde durch die Scheibe gucken
Und sie grüßen: »Hochverehrte Herrn!«

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TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Allerdings. Rachegelüst. Rachegelüst. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-96A0-1