Abermals in Zwickau

(1929)


Rings um das Zwickauer Krankenstift
Torkeln im Schnee fette Raben,
Die wissen nicht, was Pulver und Gift
Ist und wie gut sie es haben.
Es geht modern und freundlich zu
In den sauberen Krankenstationen.
Ich möchte gern einmal in Ruh
Dort ein, zwei Jahre wohnen.
Wenn das verdammte Kranksein nicht war,
Das die zum Eintritt verlangen!
(Dann wird man zwar wie ein Teddybär
Von Ärzten und Schwestern empfangen.)
Ich denke mir: Sie sterben nie –
Die außerhalb – die Raben –
Und sind wohl auch nur Krähen, die
Was gegen Zwickau haben.
Weil sie mit ihrem großen Blick
So hell und weitaus spähen. –
Ein neuer Eindruck hier in Zwick.
Prost, Ärzte! und prost, Krähen!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Flugzeuggedanken. Abermals in Zwickau. Abermals in Zwickau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-9810-8