5.

Mir träumt', ich stünd' auf einem Felseilande
Allein mit mir, und wie aus Nebelflore
Späht' ich mit Augen, horcht' ich mit dem Ohre
Hinüber fern nach einem festen Lande;
Und sähe, wie sie drüben an dem Strande
Einzäunten Gärten, bauten Häuserthore,
Im Brautreih'n gingen und im Leichenchore
Und lebten, webten, all in ihrem Tande.
Ihr dumpfes Summen drang zu mir herüber,
Doch sahn sie mich nicht stehn in meiner Ferne,
Sie hatten keine Zeit zum Sehen über.
Auch zugerufen hätt' ich ihnen gerne,
Doch drang mein Laut zu ihnen nicht hinüber,
Und einsam blickt' ich auf zu meinem Sterne.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Lyrische Gedichte. Viertes Buch. Haus und Jahr. Vierte Reihe. Lenz. Aprilreiseblätter. 5. [Mir träumt', ich stünd' auf einem Felseilande]. 5. [Mir träumt', ich stünd' auf einem Felseilande]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A3DE-A