[1] Lied und Leid

[1][3]
Ihr, denen, was mein Haus von stillem Glücke
Umfaßte, stand in meinen Liedern offen!
Theilnehmend an so unscheinbaren Stoffen,
Die nicht vertragen, daß viel Kunst sie schmücke;
Nehmt eure Theilnahm' itzt auch nicht zurücke
Und laßt für Beifallslächeln Thränen hoffen,
Beim Schicksalsschlag, der so das Haus getroffen,
Daß alles Glas der Freude ging in Stücke!
Vielleicht verschlöß' ich besser solche Klänge;
Und wahrlich nicht mit Lorbeer zu umweben
Denk' ich die Stirn durch klagende Gesänge.
Doch wenn ich sähe meine Lieben leben
In fremden Munde, dieses Schaugepränge
Könnt' ein'gen Trost für ihren Tod mir geben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. Gedichte. Kindertodtenlieder. Lied und Leid. [Ihr, denen, was mein Haus von stillem Glücke]. [Ihr, denen, was mein Haus von stillem Glücke]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A5E7-6