3.
Den Rosenzweig benagt ein Lämmchen auf der Weide,
Es thut's nur sich zur Lust, es thut's nicht ihm zuleide.
[96]Dafür hat Rosendorn dem Lämmchen abgezwackt
Ein Fleckchen Wolle nur, es ward davon nicht nackt.
Das Flöckchen hielt der Dorn in scharfen Fingern fest;
Da kam die Nachtigall und wollte baun ihr Nest.
Sie sprach: Thu' auf die Hand und gib das Flöckchen mir,
Und ist mein Nest gebaut, sing' ich zum Danke dir.
Er gab, sie nahm und baut', und als sie nun gesungen,
Da ist am Rosendorn vor Lust die Ros' entsprungen.