Die Thränenbäche
Ich zanke mit Thränenbächen
Des Auges Tag und Nacht,
Die aus dem Hause brechen
Mit ungestümer Macht.
Ich frage sie immer und immer:
Wohin denn gehet ihr?
Und andres erfahr' ich nimmer,
Als daß sie gehen zu dir.
Und wollt ihr denn niemals wandern
Nach anderm Ziel, als dem?
»Befiehl, nach welchem andern
Wär' es dir angenehm?«
Ich weiß auch keins, das besser;
Geht nur zu ihrem Fuß
[336]Und bringt auf euerm Gewässer
Ihr diesen seufzenden Gruß.