[219] [221]Der Schäfer
Wie auch der Tag sich dehne,
Auf öder Hügellehne
Steht er und blickt in's Land;
Er sieht die Sonne steigen
Und still sich wieder neigen
Bis zu des Himmels Rand.
Er sieht den Lenz auf Erden,
Er sieht es Sommer werden
Und Herbst und Winter auch;
Nicht Mittagsgluth, nicht Regen,
Nicht Schnee kann ihn bewegen,
Noch eis'ger Sturmeshauch.
Der Hund an seiner Seite,
Daß er die Schafe leite,
Kennt seines Rufes Ton;
Sonst will kein Wort verlieren,
Allein mit seinen Thieren,
Der dumpfe Menschensohn.