[196] Gefaßt

Da schon die Schatten länger werden
Und still zur Rüste geht mein Tag,
Frag' ich mich oft, was mir auf Erden
Die Zeit noch Alles bringen mag.
Ob sie noch hell mein Haupt umschimmert
Mit eines letzten Glückes Strahl –
Ob sie den dunklen Sarg mir zimmert
Aus einer letzten, tiefen Qual? –
Wie immer auch – ich will's ertragen;
Was ich vermocht, hab' ich vollbracht,
Und hab' dabei, ich darf es sagen,
Nicht an das eig'ne Wohl gedacht.
Dir, heil'ge Kunst, galt all' mein Leben,
Und war ich auch von Schuld nicht rein:
Vor keiner Stunde will ich beben –
Und sollte sie das Ende sein!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Saar, Ferdinand von. Gedichte. Gedichte. Drittes Buch. Nachlese. Gefaßt. Gefaßt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AF57-7