2.
Und wie der weise stirbet,
gleich auch der narr verdirbet
in der eitelkeit groß;
meins eigen lebens mich verdroß
unter der lichten sunnen;
Und mich verdroß alleine,
das ich der arbeit meine,
die ich volendet hat
in meinem leben frü und spat,
mit unru groß gewunnen,
Das ich die selb dermaßen
eim andren müß verlaßen,
der nach mir kumen wirt;
wer weiß, ob weisheit in regirt?
ob er darin verharre?
villeicht ist er ein narre;
sol forschen mit torheit
in meiner künstlichen arbeit,
[158]die ich weislich zurichtet,
unter der sunnen dichtet,
das ist ie eitel schmerz;
darum so went ich das mein herz,
von aller arbeit ließe,
die ich het mit verdrieße
mein leben lang verbracht,
on ru und rast, bei tag und nacht,
aus meiner weisheit brunnen.