Das Moor

Oh du Geliebte, wenn ich je gedächte,
dich einem Erdendinge zu vergleichen,
so wählte ich den Berg unzähliger Leichen,
so wählte ich das Moor und seine Nächte.
Du schmutziger Knäuel bodenloser Schächte
verborgen unter sammetseidenweichen
und tief türkisenblaun Nymphäenteichen –
daß dich dein eigener Gestank umbrächte!
Denn arg hast du mein Tölpelherz verführt
mit deiner glatten Haut Melancholie
und deinem gramdurchtränkten Liebesschwure
und mitternachts mir einen Trank gerührt
aus Kot, Gestank und Teufelspoesie –
vergib mir! – oh vergib mir, große Hure!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Das Moor. Das Moor. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B2D3-9