Die Drossel

Wie sich das Pack zusammenballt!
Indes die Trambahn schrillt und gellt,
die Musik lärmt, die Peitsche knallt,
und wie ein Hund das Auto bellt,
hört keiner sie, die unentwegt
von einem Dach ihr Flötenlied
volltönend in die Lüfte trägt. –
Wie sich das schwitzend, brüllend müht,
wie sich das stier und stumpf vermischt,
das strömt wie ein verschmutzter Bach,
Abwasserhub und Gassengischt,
indes von jenem Giebeldach
hoch über Kehricht, Staub und Wust
des kleinen Glücks Melancholie
harmlos und selig unbewußt
ausströmt aus diesem kleinen Vieh,
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das heiß und frech und elegant
sein schwarzes Konterfei poussiert –
wie ich dich hasse, feiner Fant,
der nichts verlor, der nichts verliert,
der nur ein Ding ist, das man spielt,
das nur der Frühling musiziert,
das sich nicht kennt, das sich nicht fühlt,
das nichts verlor und nichts verliert.

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TextGrid Repository (2012). Sack, Gustav. Gedichte. Die drei Reiter. Die Drossel. Die Drossel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B364-A