Enthülltes Geheimnis

Von meinem Auge sank es wie ein Schleier,
Da ich zuerst dich fand. Mir war,
Als würd' im Tempel mir bei heil'ger Feier
Ein göttliches Geheimnis klar.
Und in die Seele kam mir tiefes Schweigen;
Mit Staunen, wie zum erstenmal,
Sah ich die hocherhabne Sonne steigen,
Des Mondes milden Dämmerstrahl.
[187]
Erst nun ist alles, alles mir erschlossen,
Die Stimmen all von Wald und Flur
Versteh' ich nun, das Welken und das Sprossen
Der ewig waltenden Natur.
Und was der Weisen Lehren nicht gelungen,
Nur durch der Liebe Zaubermacht,
Die feur'ger redet, als mit Engelzungen,
Hast du es, fast noch Kind, vollbracht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Gedichte. 1. Liebesgedichte und Lieder. Enthülltes Geheimnis. Enthülltes Geheimnis. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B549-B